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D A N K

Irgendwann im Jahre 1946 schenkte mir mein Vater Hellmut Würgau die Bilderserie Märchen der Völker. Er war Kunsterzieher, hatte sie auf der Suche nach Mal- und Zeichenbedarf in Stuttgart aufgestöbert und sofort erworben, vermutlich im Tausch gegen irgend etwas Lebensnotwendiges, Butter, Zigaretten, oder gar die soeben mühsam ergatterten Pinsel und Farben. Gemeinsam betrachteten wir die Bilder und versuchten uns die Geschichten zusammenzureimen. Denn das Album fehlte und war nicht aufzutreiben. Ich habe es erst fünfzehn Jahre später zu sehen bekommen. - Ich kann von mir sagen, dass ich mit Märchen der Völker aufgewachsen bin und dass kein Jahr meiner Kindheit vergangen ist, in dem ich das lose Kartenspiel nicht mehrmals hervorsuchte, um es wie eine Passiance vor mir auf dem Tische auszubreiten. Allmählich wuchs mein Verständnis für die Zusammenhänge der Geschichten, doch blieben viele weiße Flecken übrig. Besonders rätselhaft, ja unheimlich kam mir das erste Bild der Serie vor, "Der Geist Lakalak". Ich hielt die Figur auf dem Bild für Lakalak selber, oder für einen Zauberer, der in dämonischem Tanz seinen eigenen unheimlichen Schatten beschwört. Lange bevor ich dem Wort begegnete, gewann ich hier eine Anschauung vom Tun und Treiben eines Schamanen. Als ich, schon größer, von meiner Mutter Else Würgau geb. Rutsch mit einer Schallplattenaufnahme von Strawinskis Feuervogel beschenkt wurde, schwebte mir beim Hören des mit "Höllentanz des Königs Kastschei" betitelten Satzes kein anderes als eben dieses Bild vor Augen.

Mein zweiter Dank gilt N.N., einem Bekannten aus meiner Tübinger Studienzeit, ebenfalls mit Märchen der Völker aufgewachsen, aber im Unterschied zu mir in Kenntnis der Geschichten, da er das Sammelalbum besaß. Er lieh es mir freundlich "übers Wochenende" aus, und - ich habe es ihm nie zurückgegeben! Das war kein böser Wille, da er das Geliehene auch nie zurückverlangt hat; aber glücklicher war ich doch, es in meinem Besitz zu wissen. Hier gebe ich es ihm in veränderter Form zurück, mit Zins und Zinseszins, zum Zeichen, dass ich mit seinem Pfund zu wuchern verstand. Das damals geliehene Exemplar existiert übrigens noch. Ich würde mich freuen, von ihm zu hören, und ich werde ihm das kostbare Stück, das er in den vergangenen drei Jahrzehnten vielleicht sehr vermisst hat, postwendend zurückgeben.

Großen Dank sage ich meiner Frau, Ruth Fleischmann, Lektorin für Englisch an der Universität Bielefeld, die Stefan Marts Erzählungen in ihre Muttersprache übertragen hat. Sie behauptet, es gebe in der Ausdrucksweise Stefan Marts etwas, das der Übersetzung ins Englische entgegenkommt, ganz als sei der Märchendichter mit dieser Sprache schon früh bekannt geworden. Das trifft sich mit meiner Wahrnehmung, dass Stefan Mart ein Anglophile ist, mehr noch ein Amerikanophile; denn seine beiden Erzählungen, "Bobby Box" und "Das ist Erfolg!" künden beide von einer Amerikaliebe und Amerikakenntnis, die schwerlich angelesen ist. - Stammte sein Vater oder seine Mutter aus Amerika? Hier einer von tausend Splittern, von dem die Frage ist, ob er in dem Puzzlespiel, bei dem es darum geht, ein Phantombild des verschollenen Künstlers zu erzeugen, ein Plätzchen findet oder nicht.

Eine Aufgabe, die ein spezielles Talent erfordert, hat Ruths Schwester Maeve Fleischmann zusammen mit Richard O'Farrell übernommen: die Übertragung der Verse, welche Stefan Mart in viele seiner Erzählungen eingestreut hat, vor allen in "Bobby Box". Auch ihnen mein herzlicher Dank für viele Stunden Arbeit, bei denen sich das englische Reimwörterbuch An Online Rhyming Dictionary for Poetry and Songwriting als ausgezeichnetes Hilfsmittel erwies.

Es sind vor allem zwei Personen, die mich bei der Suche nach Lebensspuren und unveröffentlichten künstlerischen Arbeiten Stefan Marts bisher unterstützt haben und mir weitere Hilfe zusichern: Frau Christine Hawkins-Poeschel aus Colorado Springs USA, Enkelin des Leipziger Druckers und Buchkünstlers Carl Ernst Poeschel, der eine Teilauflage des Sammelalbums graphisch gestaltete und druckte, und Herrn Schulz-Schomburgk aus Königstein i.T., dessen Vater kaufmännischer Leiter des Druckhauses Poeschel & Trepte war. Beide erinnern sich aus ihrer Kindheit an Märchen der Völker, beiden danke ich herzlich für viele nützliche Hinweise und für ihr lebhaftes Engagement.

Von den vielen, denen ich für freundlich gewährte antiquarische, bibliothekarische, biographische und drucktechnische Auskünfte dankbar bin, seien genannt: Herr Dr. Helmut Saucke, Verleger und Antiquar aus Hamburg; Frau Mary Nelson, Archivarin an der Wichita State University Library, USA; Herr Michael Justus, Geschäftsführer des des Schaeffer-Poeschel Verlages in Stuttgart; Frau Tiedemann und Frau Hass vom Altonaer Museum in Hamburg; Herr Professor Johannes Weckerle vom Fachbereich Gestaltung der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg; Herr Olaf Hillert vom Stadtarchiv Leipzig; Herr Dr. Jochen Briegleb aus Bonn und Herrn Harald Küppers, Drucker und Farbentheoretiker aus Langen. Herr Küppers, den ich wegen der Farbdrucke des Märchenbuches um Rat fragte, hat mir durch seine in zahlreichen Veröffentlichungen und auch im Internet präsente Lehre von den acht Grundfarben einen Horizont erschlossen, der über den praktischen Zweck, die Wiedergabe von Kunstdrucken auf dem Bildschirm, weit hinausreicht. Ihm möchte ich meinen ganz besonderen Dank sagen.

Homepage Stefan Mart hätte nicht geschrieben werden können ohne die enzyklopädische Einführung in Techniken des Internet, die Stefan Münz mit SELFHTML - Die Energie des Verstehens veröffentlich hat. Ihm und der weitverzweigten web-community, welche SELFHTML erhält, diskutiert und laufend erweitert, schulde ich das Meiste an Wissen und Können, das zur Gestaltung dieser Seiten und damit zur Wiederveröffentlichung von Märchen der Völker notwendig war. Viele der technischen Hilfsmittel, die ich benütze, lernte ich über SELFHTML kennen. Wie es sich gehört sind alle diese Hilfsmittel unter den L I N K S einzeln aufgeführt. Ihre Autoren - und natürlich die SELFHTML-Gemeinde - seien hier an letzter, also hervorgehobener Stelle in meinen Dank miteingeschlossen.

Rainer Würgau


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